Familientherapie
Schlüsselwörter
aufsuchende Familientherapie, Familienaufstellung, Familienbrett, Familienskulptur, Familientherapie, Familientherapie in Berlin, Genogrammarbeit, mehrgenerationale Perspektive, Systemaufstellung, zirkuläre Fragen
Kommen wir zusammen mit der Bereitschaft, das Risiko einzugehen, einander eine gute Absicht zu unterstellen!
(frei nach Niklas Luhmann)
Systemische Therapie / Familientherapie
kann dabei helfen, Interaktionen bzw. die Beziehungsdynamik zwischen Beziehungspartnern so zu verändern, dass Probleme und Konflikte der Einzelnen, des Paares, der Familie oder eines anderen relevanten Beziehungssystems aufgelöst bzw. gemildert werden. Sie ist zur Behandlung von Störungen, die als beeinträchtigend oder leidvoll erlebt werden, von "krankheitswertigen" Symptomen, zur Ressourcenmobilisierung und Bewältigungshilfe bei psychischen und körperlichen Krankheiten indiziert.
Anlass für eine systemische Familientherapie können auch allgemeine Lebensprobleme, familiäre oder berufliche Krisen- und Konfliktsituationen sein. Das Konzept der Systemischen Therapie / Familientherapie kann in Einzel-, Paar- und auch Gruppentherapie durchgeführt werden. Die Familie braucht also nicht komplett zu einer Sitzung zu erscheinen, wie oft irriger Weise angenommen wird. Erfolgreiche Veränderungen können auch dann stattfinden, wenn nur ein Mitglied oder ein Teil der Mitglieder des Beziehungssystems (so etwa der Familie als einem System) in einer Sitzung anwesend sind.
Insbesondere in der Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungsfamilien ist systemisches Arbeiten mit einzelnen Mitgliedern der Trennungsfamilie oft eine Notwendigkeit, weil es bei einem unvorbereiteten direkten Zusammentreffen der ehemaligen Beziehungspartner zu Eskalationen und erneuten emotionalen Verletzungen kommen kann. Gleichwohl ist es gerade das Konzept der systemischen Familientherapie, dass hier nach und nach der Boden für ein zukünftiges sachliches und konstruktives Verhältnis der ehemals verfeindeten Beziehungsmitglieder geschaffen werden kann.
Der strukturelle Vorteil der systemischen Familientherapie gegenüber herkömmlichen psycho-therapeutischen Verfahren wie etwa der Psychoanalyse oder der Verhaltenstherapie ist also die programmatische Beachtung und Einbeziehung des relevanten Kontext des Klienten, also der wichtigen Bezugspersonen (Eltern, Kinder, Geschwister, etc.) oder auch des Berufs- und sonstigen Lebenskontextes. Konventionelle Verfahren wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse oder tiefenpsychologische Psychotherapie scheitern oft an der Lösung wichtiger Lebensprobleme, weil sie beim Individuum stehen bleiben, anstatt auf das Ganze zu schauen und auf dieses bezogen Lösungen zu erarbeiten.
"Systemisches Denken erfaßt Ganzheiten und nicht Individuen. Es achtet auf die in diesen Ganzheiten geltenden Regeln und die in und zwischen ihnen bestehenden Wechselwirkungen. Das systemische Denken verlässt somit die die Kategorien von Ursache - Wirkung (und damit Schuld) zugunsten einer zirkulären Sichtweise. Alles im System ist aufeinander in Wechselwirkung bezogen. Menschen sind keine isolierten Einzelwesen, und daher ist jede Handlung darauf zu befragen, welche Bedeutung sie für das System hat, in dem der Mensch lebt."
Arist von Schlippe "Familientherapie im Überblick", 11. Auflage 1995, S. 30
Das Angebot
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit systemische Familientherapie zur Klärung und Lösung aktueller Konflikte zu nutzen. Die Konflikte können innerhalb der eigenen Familie, der Beziehung oder Partnerschaft, mit den eigenen Eltern, in der Arbeitswelt oder anderen gesellschaftlichen Bereichen liegen,
Unser Arbeitsansatz ist systemisch, methodenintegrativ und lösungsorientiert.
Die von uns angebotene systemische Familientherapie schöpft aus den reichen Erfahrungen und Herangehensweisen verschiedener familientherapeutischer Schulen.
So z.B.
Struktureller Ansatz
Konflikt als Chance
Salvatore Minuchin
Struktur: Hierarchie, Grenzen und Autorität
Literatur: Minuchin, S., Fishmann, C. (1983): Praxis der strukturellen Familientherapie
Mehrgenerationaler Ansatz
Die Balance von Geben und Nehmen
Ivan Boszormenyi-Nagy
Literatur: Boszormeny-Nagy, I.; Spark, G.M. (1981). Unsichtbare Bindungen. die Dynamik familiärer Systeme
Erfahrungs- und wachstumsorientierter Ansatz
Heilung durch Begegnung
Virginia Satir
Selbstwert und Kommunikation
Carl Whitaker
Die symbolisch erfahrungsorientierte Perspektive
Whitaker, C. A.; Napier, A.Y. (1998). Die Bergers. Beispiel einer erfolgreichen Familientherapie
Strategischer Ansatz
Die Lösung ist das Problem
Paul Watzlawick, Jay Haley
Zirkulärer Ansatz
Symptome als Fähigkeiten
Mailänder Team, Selvini-Pallazzoli, M., Heidelberger Gruppe
Selvini-Pallazzoli, M. (1981). Paradoxon und Gegenparadoxon
Narrativer Ansatz
Nichts ist wahr ohne sein Gegenteil
Michael White, Harry Goolishian
Phänomenologischer Ansatz
Versöhnung durch Würdigung
Bert Hellinger; Gunthardt Weber
Lösungs- und ressourcenorientierter Ansatz
Vom Problem zur Lösung
Milton H. Erickson, Steve des Shazer
Setting
Die Sitzungen finden je nach Wunsch und Bedarf mit einem Einzeltherapeuten (männlich oder weiblich) oder in Co-Therapie Mann/Frau statt. Die Anzahl der Sitzungen bestimmen die unserer Klienten (Auftraggeber). Für die Lösung einzelner Problemfragen oder Konflikte gehen wir von 3 bis maximal 10 Sitzungen aus. Die Sitzungen finden in der Regel einmal wöchentlich statt. Nach Bedarf des Klienten sind auch größere Pausen zwischen den Sitzungen möglich. Der Klient oder die Klienten bestimmt eigenverantwortlich darüber, wie viele Termine sie in Anspruch nehmen wollen. Eine Verpflichtung zur Inanspruchnahme einer bestimmten Anzahl von Sitzungen besteht nicht.
Kosten
Der Regelbetrag für eine einstündige Sitzung beträgt 120,00 €.
Abweichende Vereinbarungen sind im begründeten Einzelfall möglich.
Sitzungen mit einem Co-Therapeuten-Team (Mann - Frau) kosten in der Regel das Doppelte eines Termins mit nur einem Therapeuten.
Sind minderjährige Kinder vorhanden, kann eine Kostenübernahme beim Jugendamt beantragt werden. In Berlin besteht auf Grund der Leistungsbeschreibung "Familientherapie" / "Aufsuchende Familientherapie" die Möglichkeit, dass das Jugendamt die für eine Familientherapie als Hilfsangebot nach §27,3 SGB VIII entstehenden Kosten übernehmen kann. Die Übernahme der Kosten müssen die Leistungsberechtigten vorab im Jugendamt beantragen.
Berliner Rahmenvertrag für Hilfen in
Einrichtungen und durch Dienste der Kinder- und Jugendhilfe (BRVJug)
Rahmenleistungsbeschreibung
Ambulante therapeutische Leistungen gemäß SGB
VIII
PDF-Dokument (167.8 kB) - Stand: 01.04.2014
Leistungstyp 4
Familientherapie
als Hilfe zur Erziehung im Kontext von pädagogischen
Leistungen
(§ 27 SGB VIII)
http://www.berlin.de/sen/jugend/recht/rahmenvertraege/brvjug/#rahmenvertrag
Eltern, Kinder und Jugendliche haben nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe § 5 ein Wunsch- und Wahlrecht hinsichtlich des Anbieters notwendiger Jugendhilfeleistungen, insofern dieser über die notwendigen fachlichen Voraussetzungen für die Übernahme der Aufgabe verfügt und keine unverhältnismäßig hohen Kosten entstehen.
Vereinbarte Termine können bis zu 24 Stunden vor dem vereinbarten Termin abgesagt werden, ohne dass wir hierfür Kosten in Rechnung stellen. Für Termine, die erst danach abgesagt oder nicht wahrgenommen werden, ist eine Ausfallgebühr in Höhe des Stundensatzes zu leisten.
Kontakt:
Peter Thiel
Familienberater, Systemischer Berater, Systemischer Therapeut / Familientherapeut (DGSF), Systemischer Kinder- und Jugendlichentherapeut (DGSF), zertifizierte Ausbildung in Lösungsorientierter-systemischer Psycho-Somatik und körperintegrierter Psychotherapie - www.gstb.org
Telefon: (030) 499 16 880
Funk: 0177.6587641
E-Mail: info@system-familie.de
Internet: www.system-familie.de
Kontaktaufnahme per Mail wird empfohlen
Literatur
Ivan Boszormenyi-Nagy; G.M. Spark: "Unsichtbare Bindungen. Die Dynamik familiärer Systeme"; Klett Cotta, Stuttgart, 1981 (Mehrgenerationaler Ansatz. Die Balance von Geben und Nehmen)
Ivan Boszormenyi-Nagy, Geraldine M. Spark, Suzanne Annette Gangloff und Holger Fliessbach: Unsichtbare Bindungen: Die Dynamik familiärer Systeme. Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger; Auflage: 8. A. (2006)
M. H. Erickson; E. L. Rossi: Hypnotherapie: Aufbau - Beispiele - Forschungen. Pfeiffer, München, 1999
Gottlieb Guntern: Die kopernikanische Revolution in der Psychotherapie: der Wandel vom psychoanalytischen zum systemischen Paradigma, In: "Familiendynamik", 5 (1), 1980
Jay Haley: "Warum ein psychiatrisches Krankenhaus Familientherapie vermeiden sollte", In: "Kontext", 1980, Heft 2, S. 76-95
Otto F Hanebutt: Die vaterlosen 68er und ihr Erbe. Carl-Auer-Systeme Verlag; 1., Auflage (1. Juli 2003)
Tom Levold; Erhard Wedekind; Hans Georgi: "Gewalt in Familien. Systemdynamik und therapeutische Perspektiven"; In: "Familiendynamik", 1993, Heft 3, S. 287-311
Frederick S. Perls; Ralph F. Hefferline; Paul Goodman: Gestalttherapie Grundlagen. dtv, 1979, (amerikanische Originalausgabe 1951)
Gerald von Reischach: "Aufsuchende Familientherapie. Eine wirksame Hilfe für Problemfamilien."; In: "Kindschaftsrecht und Jugendhilfe"; 10/2006, S. 457-458
Horst-Eberhard Richter: "Die Gruppe. Hoffnung auf einen neuen Weg, sich selbst und andere zu befreien"; Rowohlt, 1972
Horst-Eberhard Richter: Patient Familie: Entstehung, Struktur und Therapie von Konflikten in Ehe und Familie; Psychosozial-Verlag, 2012
Regina Riedel: "Familien-Zusammenhalt(en)?. Aufsuchende Familientherapie als ambulante Jugendhilfeleistung im Kontext von Fremdunterbringungen.", In: "Jugendhilfe, 1/2005, S. 27-29
Arist von Schlippe: "Familientherapie im Überblick"; Junferman-Verlag, 1995
Robin Skynner; John Cleese: ... Familie sein dagegen sehr (Familientherapie mit Humor); Junfermann Verlag, 6. Aufl. 1995
Wolfgang Walker: Abenteuer Kommunikation. Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP). Klett-Cotta, 2000
Wolfgang Walker: "Die Forschungen zur Schizophrenie und die Entstehung der ´Double-Bind´-Hypothese" In: "Abenteuer Kommunikation. Bateson, Perls, Satir, Erikson und die Anfänge des Neurolinguistischen Programmierens (NLP)", Klett-Cotta 1996
Paul Watzlawick; Janet H. Beavin; Don D. Jackson: "Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien", Verlag Hans Huber, Bern; 1969/2000/2003
Paul Watzlawick; John H. Weakland; Richard Fisch: "Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels", Verlag Hans Huber, Bern; 1974/1992/1997/2001/2003
Paul Watzlawick (Hrsg.): "Die erfundene Wirklichkeit. Wie wir wissen, was wir zu wissen glauben. Beiträge zum Konstruktivismus", 1985, Piper Verlag, München
Paul Watzlawick: "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?"; Piper; München, 1995
Paul Watzlawick; Giorgio Nardone: "Kurzzeittherapie und Wirklichkeit"; Piper Verlag, München, 1999
Paul Watzlawick: "Münchhausens Zopf oder Psychotherapie und `Wirklichkeit`", Verlag Hans Huber, 1988; Piper Verlag, 2005
Paul Watzlawick (Hrsg): "Gesund in kranker Umgebung", In: "Die erfundene Wirklichkeit. Wie wissen wir, was wir zu wissen glauben? Beiträge zum Konstruktivismus."; Hrsg. Paul Watzlawick (mit Beiträgen von Ernst von Glasersfeld, Heinz von Foerster, Rupert Riedl, Paul Watzlawick, David L. Rosenhan, Rolf Breuer, Jon Elster, Gabriel Stolzenberg, Francisco Varela), Piper, 1981
Paul Watzlawick: Vortrag "Vom Sinn des Unsinns", Baseler Psychotherapietage 1998 - http://www.auditorium-netzwerk.de
András Wienands: Zur Verwendung der systemischen Familienskulptur in der Arbeitsweise von Peggy Papp, Virginia Satir sowie Fred und Bunny Duhl. In: Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung (ZSTB), Heft 3/2004, S. 155-169
András Wienands: "Perspektiven systemischer Praxis"; Lehrbuch der Gesellschaft für Systemische Therapie und Beratung; Berliner Systeme Verlag (undatiert)
András Wienands: "Methoden der Systemischen Therapie und Beratung“; unveröffentlichtes Arbeitsmaterial (www.gstb.org)
András Wienands: "Choreographien der Seele. Lösungsorientierte Systemische Psycho-Somatik"; Kösel, 2005
András Wienands: "Einführung in die körperorientierte systemische Therapie, Carl-Auer-Systeme Verlag; Auflage: 1., Aufl. (15. März 2010)
Reinhold Wiesner: Psychotherapie im Kinder- und Jugendhilferecht. Gutachten im Auftrag der Psychotherapeutenkammer Berlin, 07.06.2005
M. Withe; D. Epston: "Die Zähmung der Monster. Der narrative Ansatz in der Familientherapie.", Carl Auer Verlag, Heidelberg, 1998
M. Withe: "Der Vorgang der Befragung: eine literarisch wertvolle Therapie?", In: "Familiendynamik", 14 (2), 1989, S. 114-128