Coaching

 

 

 

 

 

 

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Peter Thiel

Systemischer Berater, Systemischer Therapeut / Familientherapeut (DGSF), Verfahrenspfleger (SPFW Brandenburg) und Umgangspfleger 

22.03.2014

 

 

 

 

 

Anleitung zum Unglücklichsein

Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: "Meinen Schlüssel."

Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: "Nein, nicht hier, sondern dort hinten - aber dort ist es viel zu finster."

Paul Watzlawick: "Anleitung zum Unglücklichsein", Serie Pieper, München, 1983, S. 27

 

 

 

 

 

 

Erfolgreich verändern

Wollten Sie schon immer mal was wichtiges erfolgreich verändern, dann sind Sie hier genau richtig.

Erfahrener Coach begleitetet Sie gerne auf Ihrem Weg.

 

 

 

 

Kosten

Die Kosten orientieren sich am Einkommen. Preis und Zeitdauer nach Vereinbarung.

Sitzungen mit einem Co-Therapeuten-Team (Mann - Frau) kosten in der Regel das Doppelte eines Termins mit nur einem Therapeuten.

Sind minderjährige Kinder Jahre vorhanden, kann eine Kostenübernahme beim Jugendamt beantragt werden. In Berlin besteht auf Grund der Leistungsbeschreibung "Familientherapie" / "Aufsuchende Familientherapie" die Möglichkeit, dass das Jugendamt die für eine Familientherapie als Hilfsangebot nach §27,3 SGB VIII entstehenden Kosten übernehmen kann. Die Übernahme der Kosten müssen die Leistungsberechtigten vorab im Jugendamt beantragen.

Eltern, Kinder und Jugendliche haben nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) - Achtes Buch (VIII) - Kinder- und Jugendhilfe § 5 ein Wunsch- und Wahlrecht hinsichtlich des Anbieters notwendiger Jugendhilfeleistungen, insofern dieser über die notwendigen fachlichen Voraussetzungen für die Übernahme der Aufgabe verfügt und keine unverhältnismäßig hohen Kosten entstehen.

 

 

 

 

Kontakt:

 

Peter Thiel

Familienberater, Systemischer Berater,  Systemischer Therapeut / Familientherapeut (DGSF), Systemischer Kinder- und Jugendlichentherapeut (DGSF), zertifizierte Ausbildung in Lösungsorientierter-systemischer Psycho-Somatik und körperintegrierter Psychotherapie - www.gstb.org

 

 

 

 

Beratungszeiten:

In der Regel werktags 13 bis 19 Uhr (nur nach telefonischer Voranmeldung). Bei Notwendigkeit auch zu anderen Zeiten oder Sonnabends. 

 

 

 

Bürozeit

Montags bis Freitag

von 10 - 12 Uhr 

unter (030) 499 16 880 

 

Außerhalb der angegebenen Bürozeit unregelmäßig oder über Funk zu erreichen.

 

Funk: 0177-6587641

E-Mail: info@system-familie.de

Internet: www.system-familie.de

 

 

 

 

Die Adresse:

 

Peter Thiel

Beratungspraxis

Wollankstr.133, Seitenflügel, 2. Obergeschoss, 13187 Berlin (Nähe Breite Straße, Rathaus Pankow)

Bus 107, 155, 250, 255; Tram M 1 (aussteigen Rathaus Pankow); S-Bahnhof Wollankstraße, 15 Minuten Fußweg oder U- und S-Bahnhof Pankow, 20 Minuten

 

 

 

 


 

 

 

"Wenn wir die Lösung haben, brauchen wir kein Problem mehr."

Bert Hellinger in "Ordnungen der Liebe"

 

 

Da war einmal einer, der war hungrig, und dann durfte er sich an einen reich gedeckten Tisch setzen. Doch er sagte: `Das kann doch nicht wahr sein!`, und hat weiter gehungert."

Bert Hellinger in "Ordnungen der Liebe", S. 56

 

 

 

 

 

Militärparade in Berlin - Hauptstadt der DDR - am 1. Mai 1976. Die DDR demonstriert Stärke.

Blick aus Richtung Fischerinsel - im Hintergrund das kriegszerstörte Nikolaiviertel, Rotes Rathaus und Fernsehturm

(Das Urheberrecht für das Foto liegt bei Peter Thiel)

 

 

 

 

Gleiche Stelle wie Bild oben.

Blick von der Fischerinsel auf das wieder aufgebaute Nikolaiviertel, Rotes Rathaus und Fernsehturm 

Mai 2007

 

 

 

Die beiden in einem Abstand von 31 Jahren aufgenommenen Fotos aus dem Berliner Zentrum zeigen, Probleme und Konflikte können gelöst werden. Die weit verbreitete resignative Haltung des, da kann man so wie so nichts ändern, dient in erster Linie der Reduzierung eigener Angst vor der sozialen Neugestaltung (vergleiche Fritz Perls). 

Die Einstellung des da kann man nichts machen, ist auch unter sogenannte Fachkräften weit verbreitet. Viele Fachkräfte verdienen sich ihre Brötchen damit, das zu sagen, was man so wie so schon weiß oder was man meint zu wissen und ansonsten die Verhältnisse zu konservieren, wie sie nun mal sind. Dazu braucht man freilich kein Geld aus der Staatskasse, das den Steuerzahler/innen vorher aus der Tasche gezogen wurde, aus dem offenen Fenster zu werfen oder den Eltern aus der Hosentasche zu ziehen, so wie das an nicht wenigen Familiengerichten üblich ist.

Um so weniger gelöst wird, um so höher die dafür staatlich gezahlten Stundensätze - getreu dem altem Leitsatz Ruhe ist des Bürgers Pflicht. Dementsprechend bekommen familiengerichtlich tätige Gutachter, die meist nichts für eine Lösung des Familienkonfliktes beitragen,  50 bis 85 € je abgerechneter Stunde von der Justizkasse. Umgangspfleger, die in hochstrittigen Fällen mit den Eltern lösungsorientierte Veränderungsarbeit leisten, sollen sich dagegen mit 33,50 € je Stunde zufrieden geben. Überdies mäkeln Rechtspfleger an den Amtsgerichten und Bezirksrevisoren an den Landgerichten noch an den Kostenrechnungen der Umgangspfleger herum und streichen, was ihnen nicht plausibel erscheint, gerade so als ob sie an ihrem grünen Schreibtisch wissen würden, welche Arbeit notwendig und welche nicht notwendig sei.

 

Auf der Internetseite des Rheinischen Instituts für Familien- und Systemtherapie findet man die merkwürdige Zielorientierung:

 

"Lösungsorientierung bedeutet, dass die gemeinsame Arbeit immer die Ziele der Klienten in den Mittelpunkt stellt u. damit die Fokussierung auf Störungen oder Probleme unterbricht."

www.rifs.de/daten/Aufbaucurriculum.doc

 

 

Da erscheint nun ein ausgesprochener therapeutischer Schwachsinn zu sein. Wenn die Klienten als Ziel ihre neurotischen oder sonst wie mitgebrachten Muster beibehalten wollen, kann es nicht die Aufgabe eines emanzipativ orientierten Therapeuten sein, ein solches Ziel der Erhaltung des Status Quo in den Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit zu stellen. Ziel des Klienten ist nämlich nicht nur, was er laut verkündet, so etwa den Allgemeinplatz, er wolle glücklicher und erfolgreicher sein, sondern Ziel ist auch die Beibehaltung des Status Quo aus Angst vor Veränderung, die Schuldzuweisung an die böse Umwelt, an die treulose Partnerin oder die aufmüpfigen Kinder. 

 

Sehr früh haben sich Gestaltpsychologen (Kurt Koffka, Wolfgang Köhler, Kurt Lewin, Max Wertheimer), der Lösung von Problemen zugewandt. Sie deuten ein Problem als Vorliegen einer schlechten Gestalt, die durch die Umstrukturierung des Problems in eine gute Gestalt überführt werden kann.  Entscheidend dabei ist eine Reorganisation der ursprünglichen Problemrepräsentation, wodurch die Problemlösung ermöglicht wird. 

Problemlösung kann, im Gegensatz zum Kompromiss, bezeichnet werden, als die Herbeiführung eines Zustandes, in dem die vorgefundene (analysierte, erkannte) Widersprüchlichkeit aufgehoben wird.

Nach Carl Duncker (1935) kann dieser Zustand insbesondere durch Umstrukturieren der Sachlage bzw. durch Umstrukturieren der Sicht auf die vermeintliche Sachlage herbeigeführt werden. Probleme zu lösen ist somit anspruchsvoller als lediglich Kompromisse herbeizuführen. 

Probleme zu lösen, so unsere herkömmliche Sicht, erfordert zuallererst gründliche Analysen der Entwicklung, der Sachlage, der Widerspruchskonstellation, der möglichen Nebenwirkungen einer Umstrukturierung (Kollateralschäden), die entweder sehr gering sein müssen, aber auf jeden Fall in die Problemanalyse einzubeziehen sind, um sie gänzlich zu vermeiden oder gering zu halten.

Unterschieden wird zwischen der Abschwächung des Problems bis zur beiderseitigen Erträglichkeit und der Aufhebung des Problems. Erträglichkeit kann durch Kompromisse herbeigeführt werden. 

 

 

In der Schulmathematik kann das Finden einer Lösung für eine Aufgabe relativ einfach sein.

 

Zum Beispiel bei der Gleichung 

3 + x = 8

Es gibt nur eine Lösung. 

Die Lösung lautet   

  x = 5

 

 

Ein Vorschulkind kann diese Gleichung in der Regel noch nicht lösen. Für dieses Kind ist die Lösung der Gleichung keine Aufgabe, sondern ein Problem. Für einen durchschnittlichen Schüler der 8. Klasse wird die Lösung der Gleichung dagegen kein Problem, sondern nur eine Aufgabe darstellen.

 

Die Gleichung

2 x + 3 y = 6 

hat im Bereich der natürlichen Zahlen zwei Lösungen:

 

Lösung 1: 

x = 0, y = 2

 

Lösung 2: 

x = 3, y = 0

 

Was im Bereich der Schulmathematik noch überschaubar und damit meist lösbar ist,  kann sich woanders wesentlich schwieriger darstellen.

 

 

 

Das Neun-Punkte-Problem

Das Neun-Punkte-Problem stellt ein typisch gestaltpsychologisches Untersuchungsparadigma dar. Die geforderte Leistung besteht darin, neun Punkte, die in der Form eines Quadrates angeordnet sind, mit vier geraden Strichen - ohne abzusetzen - zu verbinden.

 

 

o                o                o

 

o                o                o

 

o                o                o

 

 

 

Die Schwierigkeit bei der Lösung der Aufgabe besteht darin, sich von einer bestimmten vorgefassten und gewohnheitsmäßig gewordenen Wahrnehmung zu lösen, im Falle des Neun-Punkte-Problems von der Quadratwahrnehmung, einer Wahrnehmung, zu der nach Auffassung der Gestalttheorie das menschliche Individuum bei der Wahrnehmung der Punktekonfiguration tendiert. Erst wenn diese Wahrnehmung verändert ist, das Wahrnehmungsfeld also umstrukturiert wird, ist eine Möglichkeit zur Problemlösung geschaffen.

Das Heraustreten aus dem gewohnten System (Struktur) ist eine wesentliche Voraussetzung, um Eskalationen in Systemen zu beenden oder paradoxe Kommunikationen zwischen Beziehungspartnern zu beenden (vgl. Watzlawick, S. 215). Die landesweit teils noch übliche familiengerichtliche Praxis ist dagegen ein Paradebeispiel dafür, wie mit erheblichen logistischen und finanziellen Aufwand, zum großen Teil aus Mitteln der Steuerzahler oder des finanzstärkeren Elternteils, ein Spiel ohne Ende in Gang gehalten wird oder als Alternative, ein Ende mit Schrecken (staatlich betriebene Elternselektion durch Ausschluss des Umganges oder Entzug des Sorgerechtes) gerichtlicherseits zur Lösung erklärt wird. Um dieser Bankrotterklärung ein rechtsstaatlich, demokratisch-wissenschaftlich verbrämtes Mäntelchen umzuhängen, werden vom Gericht nicht selten psychologisch vorgebildete Gutachter beauftragt, die oft so gewissen- und skrupellos sind, dass sie sich nicht scheuen, dem Ganzen eine höhere Weihe zu geben. 

 

In der Praxis, auch der familiengerichtlichen, kommt es häufig nicht zu einer Lösung des Problems, jedoch oft nicht deshalb, weil es keine Lösung gäbe, sondern weil man keine Lösung sieht oder sehen will. Dies gilt  oft auch für Fachkräfte, was auf den ersten Blick verwundern mag, doch bei genaueren Hinsehen wird erkennbar, dass diese Fachkräfte ein bestimmtes in ihrer eigenen Sozialisation entstandenes Weltbild haben, in der die Lösung  von Konflikten und Problemen nicht vorgesehen ist oder negativ bewertet wird. 

So werden häufig bestenfalls nur Kompromisse gefunden oder sogar Problemverschärfungen in Kauf genommen oder herbeigeführt. Dies liegt auch daran, dass die im System relevanten Personen ihre Kräfte messen, anstatt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Das Kräftemessen kann in Form eines Kräfteparallelogramms dargestellt werden. Die beiden zu addierenden Kräfte F1 und F2 werden längs ihrer Wirkungslinien so verschoben, dass ihre Angriffspunkte zusammenfallen. In dem durch Konstruktion der Parallelen sich ergebenden Parallelogramm bilden die sich zu addierenden Kräfte die Seiten, die Summe F1 + F2 = F die entsprechende Diagonale.

 

 

Problem und Konflikt sind nicht identisch. So kann es sein, dass ein Konflikt kein Problem darstellt und ein Problem kein Konflikt. So z.B. wenn man jemanden das Neun-Punkte-Problem vorlegt und ihn um eine Lösung innerhalb von 2 Stunden bittet. Ist derjenige an der Lösung interessiert, wird er versuchen, das Problem zu lösen. Dabei kann er in einen Konflikt geraten, so z.B. wenn er sich die nächsten Stunden nur noch um die Problemlösung kümmert und seine Partnerin ihn anruft, ob er die Kinder nicht gleich vom Kindergarten abholen kann. Er hat dann den Konflikt zwischen dem Lösen des Problems innerhalb von 2 Stunden und der Bitte seiner Partnerin, die Kinder aus dem Kindergarten abzuholen. 

Andersherum gibt es Menschen, die einen Konflikt miteinander haben, z.B. zwei sich dauernd streitende Partner. Dieser Konflikt muss aber für die beiden kein Problem darstellen. So z.B. wenn die beiden mit der Aufrechterhaltung ihres Konfliktes eine ihnen beiden unangenehme oder gefährliche persönliche Nähe vermeiden wollen. Der Konflikt ist dann eine Lösung ihres Problems ihrer Angst vor Nähe. Da Menschen (hier Mann und Frau) aber auch ein Bedürfnis nach Nähe haben, haben beide gleichzeitig das Problem, sich dieses Bedürfnis nicht erfüllen zu können. 

 

Da ein Problem auch als eine, wenn auch "unglückliche" Lösung eines Konfliktes verstanden werden kann, kann das Problem nicht ohne weiteres "abgeschafft" werden. Erst wenn wir an Stelle des aktuellen Problems eine andere "glückliche" Lösung setzen, brauchen wir das Problem nicht mehr, so wie es Hellinger kurz und prägnant benannt hat.

 

 

 

 

Literatur

Hennecke, Cornelia und Schuchardt-Hain, Christiane. „Einflüsse und Bedeutung der Geschlechtsspezifität im Coaching von Männern und Frauen: Ein Unterschied, der einen Unterschied macht!. In: Schindler, Hans/ Loth, Wolfgang/ von Schlippe, Janina (Hrsg.). Systemische Horizonte. Göttingen: Vandenhoeck& Ruprecht , 2011. S.197-208

 

 

 

 


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